Georg Trogemann, Christian Heck
Future Minds – Kritik Künstlicher Intelligenzen
Theorieseminar Hauptstudium und weiterqualifizierendes Studium
Donnerstag wöchentlich 14:00 – 16:00
Erster Termin 24.10.2019
Filzengraben 8 - 10, 0.2 Experimentelle Informatik
Ausgehend von einem Rückblick auf die Wurzeln der Künstlichen
Intelligenz (KI) in der Kybernetik werden eine Reihe von Themen
und Begriffen vorgestellt, die einer genaueren Betrachtung
bedürfen, will man sich als Künstler*in oder Theoretiker*in ihnen
gegenüber positionieren. Hierbei handelt es sich keineswegs
ausschließlich um die der kybernetischen Tradition zuzuordnenden
Begriffe wie z.B. Artificial Neuron, Black Box oder Machine
Learning. Auch Modebegriffe wie Open Culture, Transparency oder
technologische Singularität müssen vor dem Hintergrund der zu
ahnenden kulturellen, politischen und sozialen Konsequenzen von
KI-Technologien neu verhandelt werden.
Worin besteht beispielsweise das Kontrollproblem automatisierter
Entscheidungsprozesse? Wo liegen technische und wo ethische
Probleme, wenn wir Entscheidungen an Maschinen delegieren?
Kann man Ethik programmieren? Können KI’s ihre Entscheidungen
begründen? KI wird zur Steuerung unterschiedlichster Prozesse
eingesetzt, wobei der Übergang zwischen Steuerung und
Vorhersage fließend ist. Doch Vorhersagen unterliegen
prinzipiellen Grenzen, die auch Hinweise auf die Grenzen von KI’s
geben.
In Ergänzung zur parallel stattfindenden Grundlagenveranstaltung
„Einführung in die Programmierung Künstlicher Intelligenzen“ wird
ein verdichteter Einblick in Machine Learning und die Arbeitsweise
Künstlicher Neuronaler Netze gegeben, die den gegenwärtigen
Diskurs zur KI ausgelöst haben. Anhand ausgewählter
künstlerischer Arbeiten wird gezeigt, wie sich die Künste ästhetisch
und kritisch mit diesen Technologien auseinandersetzen.