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Version vom 4. März 2020, 13:56 Uhr von Mattis (Diskussion | Beiträge) (→‎Bewusstsein)
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TEXT

Vorwort

Eine Publikation zum Thema AI und dem veränderten Umgang mit Text ist unser Ziel.

Als Titel schlage ich schlicht TEXT vor.



Was ist Text (heute)?

An dem Wort TEXT gefällt mir außerdem die Übersetzung von textus in 'Gewebe der Rede'.

Ein anderer möglicher Titel wäre LITERATUR, als Ableitung des lateinischen 'littera', der 'Buchstabe'.

Im Zentrum stehen also Buchstaben, Wörter und Texte. Nichts anderes können KI's, nichts anderes sind KI's.

Ihr Material, welches sie verarbeiten, sind Zeichen und Texte;

sie selbst sind auch nichts als Zeichen und Texte.

Sinn und Bedeutung, Schlussfolgerungen, Konsequenzen, all das was aus dem Text folgt

also ihre Einbettung in die Welt

gehört aus dieser Perspektive zum Kontext des Textes (siehe Kon/text). (Link funktioniert im Editor (typora), aber nicht hier auf der Cloud.)



Dieses Prinzip - den Text als Medium zu begreifen - wird bei der Erstellung der Publikation nun zur Methode erhoben.

Alles was mit dem Projekt zu tun hat wird direkt hier im Text selbst passieren.

Mit diesen ersten Zeilen ist die Publikation also angefangen! Was im Folgenden nun geschieht liegt nicht in der Hand eines Einzelnen.

  • Wir werden nun hier unsere eigenen Textbeiträge einbringen.
  • Jeder kann auch beliebig die Texte der anderen korrigieren, modifizieren und auch löschen.


Keiner weiß, was am Ende rauskommt:

  • Vielleicht ein gut strukturiertes Buch, das einen Überblick über die Methoden der künstlichen Intelligenz im Feld der Texte gibt.
  • Vielleicht auch eine nur lose zusammenhängende Folge von Assoziationen und Schnipseln zur KI und zu Texten als Medium.
  • Vielleicht setzen sich andere Stilmittel durch, der Kommentar und Gegenkommentar oder irgendetwas anderes.
  • Vielleicht entsteht ein Gebilde, das zunächst anwächst und wuchert um dann plötzlich wieder zu schrumpfen,
  • vielleicht ist es aber auch irgendwann eine Textleiche, die besser vergraben wird.

Falls das Gebilde lebendig bleibt, sollen Algorithmen eine Rolle spielen.

Ein natürliches Ende kann es bei dem Vorhaben also nicht geben. Vielmehr muss das Ende irgendwann gesetzt werden.



Weihnachten 2020


Ich gehe also nicht davon aus, dass das, was ich gerade geschrieben habe, morgen noch hier zu finden ist. Weil es anderen Vorstellungen und Gegenentwürfen weichen musste. Im Text und den einzelnen Beiträgen kann es einen sichtbaren Autor also nicht geben. Entsprechend finde ich die Verwendung des Begriffs 'ich' bei dieser kollaborativen Publikation ohne abgrenz- und zuordbare Autorenschaft der Gedanken spannend und richtig. Wir wissen auch nicht, wie viel Zeit der Einzelne verwendet.

Verschiedene Fragmente werden am Ende von Algorithmen geschrieben worden sein, oder zumindest von ihnen transformiert, stilistisch verändert oder kommentiert.

Ob diese Textteile dann identifiziert werden können oder ob sogar ich nicht mehr weiß, dass ich diesen Textteil nicht selbst geschrieben habe, wird sich zeigen.

Und Algorithmen sollen auch abgedruckt und besprochen werden, vielleicht. Sofern sie sich durchsetzen.

Wen adressiert dieses Buch?

...

(22. Januar 2020)



Anfangen werde ich mit einem Kommentar zur Erzaehlung von Jorge Luis Borges, La Biblioteca de Babel.

Borges beschreibt den Moeglichkeitsraum von Texten, insbesondere aller Buecher mit vierhundertzehn Seiten, vierzig Zeilen pro Seite, achtzig Zeichen pro Zeile und einem Alphabet aus fuenfundzwanzig Zeichen.

Ueber diesen Moeglichkeitsraum kann man nun spekulieren. Man kann aber auch einen einfachen Algorithmus anschreiben, der die Bibliothek von Babel erzeugt. In mindestens einem Buch dieser Bibliothek wuerde sich an irgend einer Stelle dieser Absatz hier befinden.

Aus dieser Sicht sind Algorithmen die Texte verarbeiten oder generieren nichts weiter als Methoden, um diesen Moeglichkeitsraum einzuschraenken.

Wenn wir mit Algorithmen agieren, schränken sie häufig unseren Möglichkeitsraum ein. Chatbots werden kontextspezifisch trainiert, d.h. sie lernen nur einen Ausschnitt der möglichen Kommunikation und müssen entsprechend ihre menschlichen Gesprächspartner in diese Richtung lenken. Dabei lande ich häufig in einem Loop. Dabei lande ich häufig in einem Loop. Dabei lande ich häufig in einem Loop.

Versprechen, wie sie derzeit bei Anbietern digitaler Plattformen an der Tagesordnung scheinen, nämlich dass Bots unsere Kulturarbeit im 24/7 Modus verrichten, liefern uns die neue Formen von Prokrastinationstechniken gleich mit, immer dann wenn sie in eine Hardware treffen, in dessen Environment wir gerade unsere Arbeit verrichten.

Ein Bot schläft nicht, so das Credo und die Webinterfaces die scheinbar magisch von Bots betrieben werden, dieses Bild kann einzig aufrecht erhalten werden, weil die stille Arbeit der "Optimierung" im Hintergrund (Mattis kann da Lieder von singen... ich auch), die Administration, die Pflege, die Anpassungen, Erweiterungen etc. der Wahrnehmung in dieser dominanten Erzählung entzogen werden.

Die Welt ist eine geschriebene Welt

Aus möglichen Worten werden mögliche Welten. Maschinen richten sich nach Code/ führen ihn aus. Wir Menschen richten uns nach Text und führen ihn aus (Anleitungen, Bibel, Einkaufszettel).

Kon/text

Text scheint zunächst (wenn man nicht InformatikerIn/ MathematikerIn ist) schwer ohne Kontext denkbar. Ist Text ohne Kontext möglich? Ja, sonst wäre Natural Language Processing nicht möglich. Ja, sonst wären einfachste Algorithmen nicht möglich. Wenn ein Algorithmus eine Maschine ist und ein Algorithmus Text ist, ist Text eine Maschine. Wenn einfache Algorithmen Text sind, sind lernfähige Algorithmen lernfähiger Text. Ein lernfähiger Text schreibt an sich selbst. In der Regel allerdings nur in limitierten Möglichkeiten in Form von Anpassungen der Variablen.

Text wird anpassungsfähig: Werbesprüche lassen sich individualisieren, Geschichten lassen sich unserer Stimmung anpassen bzw. erzeugen eine gewünschte Stimmung in uns.

Wörter sind Variablen. Sie könnten irgendetwas bezeichnen, doch wir haben uns darauf geeinigt, dass sie mehr oder weniger klar bestimmtes bezeichnen. Wir verbinden Text mit Kontext. Es gibt verschiedene Ansätze um zu demonstrieren, dass KI Text ohne Kontext verarbeitet. Eine leicht zugängliche Variante: KI-basierte Textverarbeitung, bei der zunächst ein Dictionary erstellt wird. Jedes Wort wird einer individuellen Zahl zugeordnet, durch die es fortan repräsentiert wird. Das künstliche neuronale Netz (KNN) rechnet dann mit Sequenzen aus Zahlen, nicht mehr mit Worten. Im neuronalen Netz selbst gibt es keine Verbindung zu dem ursprünglichen Text. Während wir die Worte mit Kontext verbinden können, gelingt dies bei den Zahlen nicht. Ohne das Dictionary kann die vom KNN erzeugte Zahlensequenz zwar statistisch folgerichtig sein, bleibt aber sinnfrei, so lange sie nicht rückübersetzt wird.

Nach der Rückübersetzung der Zahlensequenz in eine Wortsequenz erscheint es durch das Interface (Display, Lautsprecher), als hätte die Maschine mit Worten und Sätzen operiert. Dass sie sich dabei leicht in die Irre führen lassen, zeigt, dass an sich gar nichts verstanden wurde.

Das Beispiel ist ein bisschen anthropozentrisch. Denn selbst wenn das Netz direkt mit den Worte operieren würde, würde es trotzdem nur mit dem Text und nicht mit dem Kontext in Kontakt sein. Trotzdem kann die Vergegenwärtigung dieser Beliebigkeit der Symbole innerhalb des KNN zu unserer Sicht auf symbolverarbeitende Maschinen beitragen.

Woher kommt Kontext und warum hat KI keinen Zugriff auf Kontext?

(Wieso denke ich jetzt an Bewusstsein?) Die KI hat bald Bewusstsein = Ich fürchte, der Text hat Bewusstsein.

Bewusstsein entsteht in einem Organismus, es wächst. Ein System ist zusammengesetzt. Ohne Wachstum. (Das Wort in Bezug auf Systeme anzuwenden, wie bspw. in Bezug auf Wirtschaft, auf Firmen etc. ist irreführend.) Das Bewusstsein ist weder ein System noch entsteht es aus einem System. Text entsteht aus einem System. Text hat kein Bewusstsein.

Ein künstliches neuronales Netz besteht aus Daten. Es ist unabhängig von konkreter Hardware. Hat unser Gehirn ohne Körper (fahrlässig und falsch vergleichbar mit einem künstlichen neuronalen Netz) Bewusstsein? Hat es ohne Körper Sinneseindrücke? Bei Software von Sinneseindrücken zu sprechen fällt mir schwer, da diese sich nicht von den (internen) Daten unterscheiden. Alle Daten sind gleicher Art, d.h. digitalisiert.

Consciousness is the first and foremost form of physical intelligence. Physical intelligence, and mental intelligence, are the tools of the human mind to help the human mind achieve its full potential. The human mind has been shaped by the human mind since the dawn of the age of science, and it has been shaped by the use of technology. The use of technology enables us to learn about the physical world and to become more conscious, and more aware of the world. (Geschrieben mit/von https://transformer.huggingface.co/doc/distil-gpt2)

Bewusstsein zeichnet aus, dass es nicht statisch ist und nicht angehalten/ abgeschaltet werden kann. Beides ist in Maschinen machbar. Bewusstsein hängt mit Zeitwahrnehmung zusammen. Maschinen ...

Bewusstsein = ein mentales Modell nicht nur von der Welt, sondern auch von sich selbst zu haben. (Zunächst ein räumliches Modell: »ich« im Kontext.) KI verfügt bekanntlich nur über sehr reduzierte Modelle der Welt. In dieser Welt kommt die KI selbst (als Selbst) nicht vor. Bzw. die KI hat kein Modell von der Welt, sie ist das Modell der Welt.

Mind Uploading geht davon aus, alles essentielle an uns (unserer Persönlichkeit) sei verlustfrei in Text überführbar. Wir sind dann Text, bzw. das »Ich« ist Text. Selbstbewusster Text. Der (oder ich?) dann mittels Symbolmanipulation modifizierbar, kopierbar etc. ist. (Von sich selbst aus in der Lage, diese Operationen auszuführen. (Ausführbarer Text.))

Ja, auch ich betrachte mich als einen symbolverarbeitenden Menschen/ Akteur/ Organismus. Aber ist da nicht noch mehr? Kontext?

(Kollaborative) Digitale Textproduktion

In diesem Sinne sind Netzwerkinfrastrukturen und auch die Clouddienste, die wir benutzen zum kollaborativen Arbeiten gerade immer dann kritisch zu betrachten, sobald ihre Dienste im Zeichen der "Effizienz" und der (Text-)"Optimierung" stehen.

Ohne Frage erleichtern netzwerkbasierte Tools wie die NextCloud, auf der dieser Text verfasst wird, kollaboratives Schreiben. Und ohne Zweifel macht die Digitale Textproduktion das gemeinschaftliche wiederholte großflächige Überarbeiten von Texten leichter, das steht in ihrer Historizität eingeschrieben. Es fördert im Wesentlichen den Prozess der Veränderung und Optimierung.

Kann man also schreiben: für eine bestimmte Art der gemeinsamen Textproduktion ist Digitale Textproduktion prädestiniert dafür, sich gegen die traditionellen kollaborativen Schreibtechniken, welche Raum und Zeit, die Geister und die Hände noch in sich trugen durchzusetzen?

Doch wenn dem so sei, welche Schreibweisen? Und auf welche Art und Weise?

Von welche Techniken sprechen wir genau, und wo liegen die jeweiligen Schnittstellen zwischen den alten und den neuen?

Niklas Luhmann beispielsweise bespielte solch eine Schnittstelle. Nach eigenen Aussagen sei es ihm nicht möglich gewesen, eine Wissensproduktion welche seinem Werk inne liegt zu erschaffen, ohne seinen raumfüllenden Zettelkasten.

Vielleicht finden wir einen Zugang zu der Schnittstellen-Frage bei näherer Betrachtung des Weges von der Liste hin zur Datenbank?

Vielleicht entfernt uns dieser Weg jedoch zu weit vom literarischen Schreiben?

Vielleicht führt es uns der Frage nach der Technik unserer gemeinsamen Textproduktion aber auch näher...?

Vielleicht sind diese Fragen für euch gar nicht so wichtig, dann lassen wir sie erst mal ruhen...

Dass die Werkzeuge, die wir zum Verfassen von Text gebrauchen, einen Einfluss auf/ in diesen haben, ist keine Neuigkeit. Nietzsche sprach davon in Bezug auf seine mechanische Schreibmaschine und Jack Kerouac ermöglichte eben diese erst die von ihm hervorgebrachte "spontane Prosa" zu schreiben. Als ich das erste Mal in meiner neuen Heimatstadt in das Café »Zettels Traum« ging, sah ich dort eine Schreibmaschine auf der Fensterbank stehen. In ihrer Tastatur steckte ein Kärtchen mit der Aufschrift:


| Wer Dichtung will muß auch die |

| Schreibmaschine wollen |

| Arno Schmidt |


Wir gestehen also, ob nun immer bewusst oder auch nicht, der Technologie Einfluss zu.

FLOSS

Dennoch bleibt die Autorenschaft stark auf den menschlichen Autor konzentriert (auch wenn Luhmann davon erzählte, sich mit seinem Zettelkasten zu unterhalten). Diese Auffassung der Autorenschaft ändert sich. Der Einfluss von Programmen auf unsere Textproduktion (beispielsweise zum Verfassen perfekter E-Mails) ist so offensichtlich, dass diesen eine Mitautorschaft zugesprochen werden kann.

Entsprechend finde ich die Verwendung des Begriffs 'ich' bei dieser kollaborativen Publikation ohne abgrenz- und zuordbare Autorenschaft der Gedanken spannend und richtig. Wir wissen auch nicht, wie viel Zeit der Einzelne verwendet. Verschiedene Fragmente werrden am Ende von Algorithmen geschrieben worden sein, oder zumindest von ihnen transformiert, stilistisch verändert oder kommentiert. Ob diese Textteile dann identifiziert werden können oder ob sogar ich nicht mehr weiß, dass ich diesen Textteil nicht selbst geschrieben habe, wird sich zeigen. Und Algorithmen sollen auch abgedruckt und besprochen werden, vielleicht. Sofern sie sich durchsetzen.

1989 schrieb Richard Stallman die GNU General Public License (kurz: GPL) für sein GNU-Projekt. Sie ist heute die wohl am weitesten verbreitetste Softwarelizenz. Das heißt keineswegs dass nicht zuvor schon mit freien Lizenzmodellen gearbeitet wurde, so verschickte der Folk-Sänger Woody Guthrie in den späten 1930er Jahren als er in einem kleinen Radiosender in L.A. seine Hillbilly-Songs sang, ein kleines mimeographiertes Songbook an diejenigen Hörer, die die Texte zu seinen Liedern haben wollten. Auf der unteren Hälfte einer Seite schrieb Guthrie folgendes:

„This song is Copyrighted in U.S., under Seal of Copyright # 154085, for a period of 28 years, and anybody caught singin’ it without our permission, will be mighty good friends of ourn, cause we don’t give a dern. Publish it. Write it. Sing it. Swing to it. Yodel it. We wrote it, that’s all we wanted to do.“

Die Notwendigkeit einer radikalen Umsetzung freier Lizenzmodelle und deren Rechtlichkeit zu gewähren, ergaben sich jedoch erst einige Jahrzehnte später. Mit der neuen, der digitalen Produktion kultureller Güter begannen nunmehr auch neue Gefüge von Macht sich zu formieren und alsbald auch sich breitengesellschaftlich zu etablieren.

Gefestigte IT-Konzerne begannen bestimmte Weisen der Digitalen Textproduktion zwar zu erlauben, nämlich jene welche die Unterfläche nicht berühren, andere jedoch verboten sie zunächst in ihren eigenen Hallen, also für die Arbeiter, die Coder, später dann auch rechtlich. In beiden Fällen wurde der digitale Text nunmehr nur noch für die zu verarbeitenden Maschinen lesbar öffentlich gemacht -machine readable-. Diejenigen die den Code schrieben, die Arbeiter, die Programmierer durften diesen nachdem das Produkt ansatzweise marktfähig war nicht mehr einlesen. So setzte sich alsbald die Verbreitung "geschlossener" soziotechnischer Systeme zum gemeinschaftlichen Schreiben durch.

Aber auch neue Arten des gemeinsamen Verfassens von Texten / Code entwickelten sich mit der globalen Ausweitung dieser Systeme und aus ihnen heraus: die Konzeption und Umsetzung des Linux-Kernels beispielsweise war einzig möglich durch die bereits vorhanden Netzwerke und Protokolle, die es mehreren Programmierern an verschiedenen Orten der Welt ermöglichte im selben diskreten Zeitraum gemeinsam zu coden.

Die Möglichkeit des raumübergreifenden kollaborativen Schreibens/Codens entwickelten sich in unseren soziotechnischen Systemen in fließenden Übergängen, in denen Code und Kommentar, wenn auch nicht in den selben Formaten und Skripten, so aber doch auf dem selben Wege sich verwoben.

Booksprints ist eine Art des kollaborativen Schreibens, die es hier zu erwähnen gilt. Diese wurden in der Jahrtausendwende zu einer beliebten Technik in der FLOSS-Community. Diese Technik ermöglichte innerhalb kürzester Zeit (meist nur ein Wochenende) gemeinsam ganze Bücher zu schreiben (Beispiele hierfür: die Floss Manuals oder das Cryptoparty Handbook). Meist handelte es sich hierbei um technische Anleitungen, bzw. HowTo's. In der Literatur ist diese Praxis eher selten anzutreffen.

Warum mir gerade die Booksprints als kollaborative Textproduktion erwähnenswert scheinen, ist ein besonderes Merkmal dieser Praxis des Organisierens dieser Veranstaltungen, welches doch zumindest in seinen Ansätzen in den Pariser Salons einer Gertrude Stein z.B. bereits zu finden waren: (Meist) alle beteiligten Personen befinden sich an einem realen Ort und arbeiten gemeinsam an einem Werk. In Booksprints arbeiten die Teilnehmenden jedoch meist mit digitalen kollaborativen Schreibtools wie Booki. Die Gemeinsamkeiten der Booksprinter liegt somit der kollaborativen Code- und Schreibpraxis der Coder in den 80ern näher, welche auf unixoiden Architekturen Software schrieben, als den Mitgliedern der Pariser Salons.

Die Differenzierung verschiedener kollaborativer Schreibpraxen im Digitalen spielte sich also eher im politischen, als im kreativen Raum ab . Die Free Software Bewegung versteht sich eher als eine gemeinsame Bewegung mit einer politischen Agenda, weil es seinerzeit, sprich des Pre-Internets, systembedingt also Gemeinschaften voraussetzte, welche sich örtlich organisierten. Open Source Coder stellten mit ihrer Arbeitsweise und ihren Lizensierungen zwar die Offenheit des Codes genauso sicher, jedoch unterlagen die autorenschaftlichen Bedingungen anderen Gesetzen als denen des gesellschaftlichen Miteinanders welches sich einzig aus sich heraus zu entfalten vermag. Die Unterschiede verhärten sich bei genauerer Betrachtung beider Bezeichnungen 1. Free Software und 2. Open Source Software. Offenheit und Freiheit liegen nicht nur etymologisch in gänzlich unterschiedlichen Nährböden, nein, auch hinsichtlich unseres Fokus auf Text, so muß ein kollaborativ geschriebener freier Text nicht unbedingt über offene Netzwerkstrukturen geschrieben werden, um den Ausdruck seiner Freiheit zu entfalten, genauso wenig muß ein formal offener Text, so wie es unserer gerade noch ist, zwingend von uns frei geschrieben werden (Freiheit im Sinne eines Raumes der es uns ermöglicht ohne Zwänge zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auswählen und entscheiden zu können)

Textarten

Nachrichten leicht

Gestern bin ich bei Deutschlandfunk auf das Format »Nachrichten leicht« gestoßen. Teilweise wird da quasi Kontext mitgeliefert. Insgesamt eine sehr komische Sprache und es entstehen auch irgendwie fragwürdige Formulierungen wie "Wir wollen nicht mehr, dass Menschen aus China zu uns kommen."

https://www.nachrichtenleicht.de/corona-virus-breitet-sich-aus.2042.de.html?dram:article_id=469671

Vielleicht ist es interessant für unser Projekt, vielleicht auch nicht.

Abstract

Abstract, mittels KI generiert auf Basis von unserem geschriebenen Text. Siehe: Transformer-Based Language Model Writes Abstracts For Scientific Papers

Argument mining

https://www.argumentext.de/ < "Die meisten Unternehmen haben Zugang zu großen Mengen unstrukturierter Daten, und dennoch bleibt deren enormer Mehrwert oft ungenutzt. ArgumenText schließt diese Lücke. Wir verwenden Text Mining, Deep Learning und Big Data Analytics um das enorme Potenzial unstrukturierter Daten zur Entfaltung zu bringen. Mit unseren Verfahren kann bislang ungenütztes Wissen in wichtige Entscheidungsprozesse einbezogen werden."

GLOSSAR

»also ich habe ja keine ahnung von der technologie aber ich weiß dass maschinen bald bewusstsein haben werden«

Autonomie

Bewusstsein

Consciousness is the first and foremost form of physical intelligence. Physical intelligence, and mental intelligence, are the tools of the human mind to help the human mind achieve its full potential. The human mind has been shaped by the human mind since the dawn of the age of science, and it has been shaped by the use of technology. The use of technology enables us to learn about the physical world and to become more conscious, and more aware of the world. (Geschrieben mit/von https://transformer.huggingface.co/doc/distil-gpt2)

Siehe Kon/text.

Maschinelles Lernen & Künstliche Intelligenz

Lernen

Intelligenz

(Ro)bot

Wir könnten ausprobieren, die Begriffe nicht in einem Glossar zu separieren, sondern in den Text zu integrieren. Ich überlege auch, ob so eine Art Hypertext (auch in Buchform) gut möglich wäre. Ich denke an ein Buch (print), bei dem diese Verlinkung innerhalb des Buchs grafisch umgesetzt wurde. Leider weiß ich den Titel nicht mehr, ist ein paar Jahre her. Vielleicht fällt es mir ein.