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Einführung in die Programmierung Künstlicher Intelligenzen

Aus exmediawiki

Georg Trogemann, Christian Heck
Einführung in die Programmierung Künstlicher Intelligenzen

Grundlagenseminar Material/Skulptur/Code Grundstudium
Donnerstag wöchentlich 11:00 – 13:00
Erster Termin 17.10.2019

Tief greifende kulturelle Konsequenzen von KI treten nicht erst beim
Einsatz von Uploadfiltern zur algorithmischen Zensur unerwünschter
Text- und Bildinhalte oder der Versteigerung von KI-Gemälden bei
Christie's in Erscheinung; auch nicht bei der Ausformulierung ethischer
Leitlinien für den Umgang mit KI oder dem vermehrten Aufkommen
von AI powered Hate Speech Bots. Sie beginnen, ganz abstrakt
und meist unbeachtet bei ihrer Programmierung, in semi-öffentlich
geführten, sehr formalen Diskursfeldern.
Genau dort setzen wir experimentell an. Das Seminar wird sehr
elementar in die subsymbolische KI der Neuronalen Netze und
deren Programmierung einführen. Coden from scratch, den Code
gemeinsam diskutieren und zu verstehen lernen, um auf diesem Wege
die Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren dieser Technologie für sich
einschätzen zu lernen ist Ziel dieses Seminars.
Wir machen uns die Technologie der Künstlichen Intelligenz nicht als
ein Tool im Homo Faberischen Sinne zu eigen, sondern verbinden
Programmieren als künstlerische Praxis mit der kritischen Analyse ihrer
gesellschaftlichen Auswirkungen, welche im parallel stattfindenden
Theorieseminar "Future Minds – Kritik Künstlicher Intelligenzen"
vertiefend erarbeitet werden kann.

ALLES NUR TEST

generelles

  • wikiseiten bauen
  • nextcloud

1. session

Zettels-traum.jpg

code ästhetisch betrachten

durch die bank versuchen code ästhetisch zu betrachten...

1. aufgabe ein kleines maschinenausführbares gedicht schreiben

online ide

python_first-steps

  • cheat-sheet
  • how-to im wiki

3. session (mit verena)

aus mail:

max benses "generative ästhetik« ist interessant in diesem kontext. er,
oder besser gesagt götz&krause haben damals schon den zuse z 23 mit
gedichtsmaterial von goethe & schiller gefüttert.
noam chomskys »generative transformationsgrammatik« ist ein wichtiger
begriff für dich (kommt aber vielleicht auch auf die präzisierung deiner
fragestellung an) btw. vor kurzem hat ein ai-bot einen literaturpreis
gewonnen, see:
https://www.konstantext.de/index.php/item/sonnenblicke-auf-der-flucht-wenn-kuenstliche-intelligenz-ein-gedicht-schreibt
hans magnus enzensbergers poesieautomat und der von ihm geleiteten
diskurs damals.
der kleine junge der '85 eine genialen lyrikautomaten entwickelt hatte.
Das Programm hieß Lyric 3.0 und wurde komplett im Basic V2 des C64

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wie brion gysins u w.s. burroughs cut-up technik und natürlich die von
rolf dieter brinkmann weiterführende these des "assoziativen cut-ups"
mit der *computer lyrik* wie du schreibst zusammenhängen hat meines
erachtens am übersichtlichsten florian cramer zu papier gebracht:
https://www.netzliteratur.net/cramer/poetische_kalkuele_und_phantasmen.pdf
das gibts auch bei uns in der bib.

kleiner und kompakter das ganze und als gemütliche abendlektüre von ihm:
https://www.netzliteratur.net/cramer/wordsmadefleshpdf.pdf

ein link zu der wohl umfassendsten und am besten organisiertesten
datenbank in diesem bereich.
sehr sehr empfehlenswert!!!:
https://netzliteratur.net/

ein sehr weitreichender geschichtlicher aufriss zum computer als  text-
bzw. schreibmaschine liegt bei uns in der bib:
http://bibkatalog.khm.de/F/3JU6SAC76DJRXHTQKEADTGE9S2N5P5JRK3IAMRHYIRXLADRV7J-34170?func=full-set-set&set_number=549089&set_entry=000004&format=999

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Brinkmann beschrieb in seinen Vorworten zu seiner Anthologie neuer
amerikanischer Lyrik  »Silverscreen«:
Das überraschende der neuen amerikansichen Gedichte ist, daß sie
zunächst einfach nur da sind. (...) Ich meine, daß in ihnen Gegenwart
enthalten ist. (...) Gegenwart, die auf den, der schreibt, bezogen ist,
nicht aber die Erfüllung allgemeiner Forderungen, die immer Forderungen
des Bestehenden sind. Was angestrebt wird, ist der Ausdruck einer
Empfindlichkeit des Einzelnen, seine Abweichung vom vorgegebenen Muster
»Dichtung« und der Norm dessen, was als »Gedicht« bisher so leicht
hantierbar blieb, (...)"

das heißt also laut brinkmann:
ein gedicht benötigt keinerlei stil und wird erst zum gedicht in dem
moment in dem es geschrieben wird und in dem moment in dem es gelesen wird.
das gedicht selbst ist im sinne von oscar wilde aber tot << "gutenberg
killed poetry" so ähnlich hat er das mal gesagt (ich find die quelle
grad nicht).
und dennoch ist brinkmann davon überzeugt, dass gerade durch das
"amerikanische gedicht" die person des autors zunehmend wichtiger wird.
gerade durch eben diese auflösung des gedichts als totales kunstwerk mit
anspruchsvollem bild- und vorstellungsmaterial hin zu "einer beiläufigen
subjektiven Ausdrucksart", wie sie brinkmann ja bis in den exzess pflegte.