AI@exLabIII: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. September 2019, 09:21 Uhr
Georg Trogemann, Christian Heck
Einführung in die Programmierung Künstlicher Intelligenzen
Grundlagenseminar Material/Skulptur/Code Grundstudium
Donnerstag wöchentlich 11:00 – 13:00
Erster Termin 17.10.2019
Filzengraben 8 - 10, 0.2 Experimentelle Informatik
Tief greifende kulturelle Konsequenzen von KI treten nicht erst beim
Einsatz von Uploadfiltern zur algorithmischen Zensur unerwünschter
Text- und Bildinhalte oder der Versteigerung von KI-Gemälden bei
Christie's in Erscheinung; auch nicht bei der Ausformulierung ethischer
Leitlinien für den Umgang mit KI oder dem vermehrten Aufkommen
von AI powered Hate Speech Bots. Sie beginnen, ganz abstrakt
und meist unbeachtet bei ihrer Programmierung, in semi-öffentlich
geführten, sehr formalen Diskursfeldern.
Genau dort setzen wir experimentell an. Das Seminar wird sehr elementar in die subsymbolische KI der Neuronalen Netze und deren Programmierung einführen. Coden from scratch, den Code gemeinsam diskutieren und zu verstehen lernen, um auf diesem Wege die Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren dieser Technologie für sich einschätzen zu lernen ist Ziel dieses Seminars.
Wir machen uns die Technologie der Künstlichen Intelligenz nicht als ein Tool im Homo Faberischen Sinne zu eigen, sondern verbinden Programmieren als künstlerische Praxis mit der kritischen Analyse ihrer gesellschaftlichen Auswirkungen, welche im parallel stattfindenden Theorieseminar "Future Minds – Kritik Künstlicher Intelligenzen" vertiefend erarbeitet werden kann.
Georg Trogemann, Christian Heck
Future Minds – Kritik Künstlicher Intelligenzen
Theorieseminar Hauptstudium und weiterqualifizierendes Studium
Donnerstag wöchentlich 14:00 – 16:00
Erster Termin 24.10.2019
Filzengraben 8 - 10, 0.2 Experimentelle Informatik
Ausgehend von einem Rückblick auf die Wurzeln der Künstlichen
Intelligenz (KI) in der Kybernetik werden eine Reihe von Themen
und Begriffen vorgestellt, die einer genaueren Betrachtung
bedürfen, will man sich als Künstler*in oder Theoretiker*in ihnen
gegenüber positionieren. Hierbei handelt es sich keineswegs
ausschließlich um die der kybernetischen Tradition zuzuordnenden
Begriffe wie z.B. Artificial Neuron, Black Box oder Machine
Learning. Auch Modebegriffe wie Open Culture, Transparency oder
technologische Singularität müssen vor dem Hintergrund der zu
ahnenden kulturellen, politischen und sozialen Konsequenzen von
KI-Technologien neu verhandelt werden.
Worin besteht beispielsweise das Kontrollproblem automatisierter Entscheidungsprozesse? Wo liegen technische und wo ethische Probleme, wenn wir Entscheidungen an Maschinen delegieren? Kann man Ethik programmieren? Können KI’s ihre Entscheidungen begründen? KI wird zur Steuerung unterschiedlichster Prozesse eingesetzt, wobei der Übergang zwischen Steuerung und Vorhersage fließend ist. Doch Vorhersagen unterliegen prinzipiellen Grenzen, die auch Hinweise auf die Grenzen von KI’s geben.
In Ergänzung zur parallel stattfindenden Grundlagenveranstaltung „Einführung in die Programmierung Künstlicher Intelligenzen“ wird ein verdichteter Einblick in Machine Learning und die Arbeitsweise Künstlicher Neuronaler Netze gegeben, die den gegenwärtigen Diskurs zur KI ausgelöst haben. Anhand ausgewählter künstlerischer Arbeiten wird gezeigt, wie sich die Künste ästhetisch
und kritisch mit diesen Technologien auseinandersetzen.Inhaltsverzeichnis
TeilnehmerInnen
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Vorträge/Gäste
Thomas Wagner
07.11.2019, 14-16h - Vortrag und Diskussionsrunde mit Thomas Wagner (Kultursoziologe, Publizist, Literaturredakteur »Junge Welt«)
Im Umfeld von Konzernen wie Google, Facebook und Co. gedeiht eine Ideologie technologischer Machbarkeit. Ihre Anhänger propagieren die Verschmelzung von Mensch und Maschine, spekulieren über künstliche Superintelligenz und träumen von der Unsterblichkeit in der Cloud. En passant ließen sich sämtliche gesellschaftliche Probleme lösen. Fantastische Visionen, irre Ideen. Doch mehr als Hirngespinste: Ihre Propagandisten finanzieren Start-ups, beraten Regierungen, leiten die Labore von High-Tech-Unternehmen und verbreiten ihre Ideen an eigenen Hochschulen. Im Resultat wird die Herrschaft der gegenwärtigen Eliten weiter zementiert. Der Autor porträtiert die wichtigsten Verfechter der Robokratie und legt ihre Verflechtungen offen. Politik, also die Austragung gegensätzlicher Interessen, erscheint im Zeichen elektronischer Vernetzung und künftiger Maschinenherrschaft als überflüssig. Am Ende steht die Frage nach einem demokratischen Gebrauch von Technologie: Damit der Mensch nicht zum Auslaufmodell wird.
capulcu
14.11.2019, 14-16h - Vortrag und Diskussionsrunde im exLabIII mit dem Redaktionskollektiv capulcu
about çapulcu...:
Im Zuge der Gezi-Proteste 2013 in Istanbul formierte sich das redaktionskollektiv çapulcu. Eine Gruppe von technologie-kritischen Aktivist*innen und Hacktivist*innen, die ihre Arbeit von Beginn an solidarisch in diesen Kontext stellten.
çapulcu veröffentlicht seither Texte in verschiedenen linken Medien, erarbeitet HowTo‘s zur digitalen Selbstverteidigung und bieten Diskussionsveranstaltungen, Seminare und Schlungen zur Gegenwehr gegen den technologischen Angriff.
Das Redaktionskollektiv plädiert für eine Wiederbelebung der praktischen Technologiekritik zwischen Verweigerung und widerständiger Aneignung spezifischer Techniken und veröffentlicht in diesem Kontext regelmäßig Broschüren
Inhaltliche Vorbereitung:
- https://capulcu.blackblogs.org/
- in der Bibliothek:
- »DELETE!«, GES D.10.4 - 119
- »DISRUPT!«, GES D.10.4 - 118
Informationsstelle Militarisierung
Krieg & KI
05.12.2019, 14-16h - Vortrag und Diskussionsrunde im exLabIII mit Christoph Marischka von der Informationsstelle Militarisierung
Exkursion
FIfF-Konferenz 2019
22.11.-24.11.2019, Bremen
Künstliche Intelligenz als Wunderland - https://2019.fiffkon.de/
Eine Konferenz des Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e. V.
Veranstaltungsprogramm: https://2019.fiffkon.de/program/booklet.html
Einladungstext:
In der berühmten Erzählung Alice im Wunderland von Lewis Carroll begegnet die Protagonistin im Wunderland den merkwürdigsten Gestalten und erlebt kuriose Abenteuer. Ein neues Wunderland eröffnet sich heute durch Künstliche Intelligenz. Es ist von Robotern bevölkert, die Fußball spielen, tanzen, jonglieren, kochen, Dienstleistungen aller Art erbringen, Alte und Kranke pflegen und Orte erkunden, die für Menschen gefährlich oder unerreichbar sind. Es gibt dort selbstfahrende Autos und unbemannte Flugobjekte. Lernende neuronale Netze beeindrucken, weil sie fast alle Spiele gegen fast alle Spielerinnen und Spieler gewinnen. Man trifft allenthalben auf Systeme, die sehen, lesen, sprechen und lernen können. Und es wird gemunkelt, dass sich demnächst eine neue Spezies mit Superintelligenz dazu gesellen wird, die besser denken kann als alle Menschen zusammen.
Wir möchten alle Interessierten zur FIfF-Konferenz 2019 vom 22. bis 24. November 2019 nach Bremen einladen, um mit uns dieses Wunderland zu erkunden und genauer unter die Lupe zu nehmen. Was ist dran an den hochfliegenden Plänen und Versprechungen? Welche Erwartungen und Hoffnungen sind realistisch, welche sind übertrieben, welche sind unerfüllbar? Welche gesellschaftlichen Auswirkungen sind zu erwarten und wie soll man mit ihnen umgehen? Welche Risiken und Gefahren sind mit den aktuellen und zukünftigen Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz verbunden und wie ist ihnen zu begegnen?
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